Fachkräftesicherung und Flüchtlingsintegration - passt das zusammen?

Paneldiskussion mit ZDH Geschäftsführer Sebastian Schulte

Angeregte MIT Diskussion im Ratskeller
Angeregte MIT Diskussion im Ratskeller
Zur Begrüßung durch den MIT-Kreisvorsitzenden Stephan Werhahn wies dieser darauf hin, dass die Sicherung der Fachkräfte insbesondere für den personalintensiven Mittelstand und das Handwerk von ganz entscheidender Bedeutung ist.

Andererseits werden in diesem Jahr wohl rund 1,5 Mio. Flüchtlinge in Deutschland erwartet. Viele im Mittelstand sehen in dem Flüchtlingsstrom auch eine Chance und hoffen auf Milderung des Fachkräftemangels. Andere fürchten eine Überlastung unserer Gesellschaft. Das Meinungsbild der ca. 30 Teilnehmer war weit überwiegend (14 zu 3 bei 9 Enthaltungen), dass Hilfe für Verfolgte sein muss, aber die Mehrheit der Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt nicht integrierbar seien. Dies würde dem Staat und der Gesellschaft viel abverlangen. Zitat:“ Das müssen wir wissen, aushalten und angehen.“ „Wir haben keine andere Chance, wir müssen Fachkräftesicherung und Flüchtlingsintegration passend machen.“

Die Ausführungen des Geschäftsführers des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks ZDH , Sebastian Schulte, führten am Ende zu  dem dringenden Rat: Man möge beginnen mit der praktischen Integration. Der Kreishandwerksmeister von Ulm, Max Semler, betonte, der Schlüssel der Integration sei die Sprache und sogar die schwäbische Sprache. Dies sei beim Handwerk unabdingbar. Der Vertreter der Stadt Ulm, Holger Hördt, wies darauf hin, dass die Stadt bereits bis zur Stufe C II Sprachkurse anbiete. Martina Doleghs von der IHK Ulm betonte, dass Pragmatismus vor deutsches Regelwerk ginge. Man müsse nur die Kompetenzen und Qualifizierung möglichst früh feststellen.  Gerold Bullinger, von Boehringer Ingelheim Pharma aus Biberach betonte, dass eine Integrationsarbeit in Gruppen von bis zu fünf Flüchtlingen leichter sei als Individuallösungen. Goetz Meier von Südwestmetall, Ulm argumentierte, man müsse von pauschalen Zahlen wegkommen und fragen: „was hilft der einzelnen Person“. Dies bestätigte auch OStD Lorenz Schulte von der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule, Ulm, dass jeder Flüchtling in seiner Qualifizierung, in seiner Altersentwicklung, in seiner Sprachfähigkeit, in seiner Lernfähigkeit und in seiner Kultur individuell verschieden sei. Alle Beteiligten waren sich zuletzt einig, dass es keine pauschalen Lösungen gibt.  Als besondere Chance wurde festgestellt, dass sich Staat, Behörden, Kommunen Unternehmer und Ausbilder gut vernetzen müssten. Somit wird durch die Flüchtlingswelle unsere Gesellschaft näher zusammenrücken. Dies sei ein Gewinn für unsere Gesellschaft.

Am Schluss fand der sehr bewegende Abend einen Ausklang bei kleinem Abendessen und einem Glas Wein.

 

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